Für einige Schülerinnen und Schüler der Schulhäuser Burghalde und Kreuzacker stand in den vergangenen zwei Tagen für einmal Schleppen statt Lernen auf dem Programm. Dies, weil die Stadt eine sogenannte durchlässige Oberstufe einrichtet. Konkret bedeutet dies, dass der Austausch zwischen Real- und Sekundarschule einfacher werden soll. Deshalb werden nach den Sommerferien die gleichen Klassenjahrgänge jeweils im selben Oberstufenschulhaus unterrichtet. So befindet sich neu ab Mitte August die erste und zweite Oberstufe im Schulhaus Kreuzacker. Die dritte Oberstufe sowie zwei Kleinklassen und die Integrationsklasse befinden sich künftig im Schulhaus Burghalde. Drei Lehrpersonen mussten deshalb die Schulhäuser wechseln. Die Klassen zügelten einen grossen Teil gleich selber.
Real- und Sekundarschüler gemeinsam unterrichten
Dass Real- und Sekundarklassen nun nicht mehr wie bislang getrennt untergebracht werden, ist für Schulratspräsident Guido Etterlin «ein grosser Entwicklungsschritt». «So ist es möglich, dass Realschüler und Sekundarschüler gewisse Fächer künftig gemeinsam besuchen können. Wir eröffnen damit allen neue Chancen», sagt Etterlin. Bei schwächeren Sekundarschülern und starken Realschülern gebe es einen Überschneidungsbereich. Jenen Schülern wolle man die Chance geben, ein ihnen entsprechendes Niveau zu besuchen. Konkret geht das in den Fächern Mathe und Englisch.
Dass Schüler aus unterschiedlichen Klassen dasselbe Fach besuchen, gehe aber nur, wenn die Schüler keine grosse Distanzen zurücklegen müssen, sagt Etterlin. «Wenn ein Schüler zuerst zehn Minuten laufen muss, um das Schulhaus zu wechseln, geht das nicht auf.» Für eine durchlässige Oberstufe seien kurze Wege daher eine wichtige Voraussetzung. Man werde die gleichen Jahrgänge deshalb gleich in denselben Stock verlegen, sagt Schulleiter Ruedi Jucker. «So müssen Schüler oder Lehrer jeweils nur noch kurz das Klassenzimmer wechseln.» Mit dem neuen Konzept sei die Schule auch gut für den Lernplan 21 gerüstet, der ebenfalls ab kommenden Schuljahr umgesetzt wird.
Oberstufenkonzept verlangt bauliche Massnahmen
Bis aber mit dem neuen System unterrichtet werden kann, gibt es noch einiges zu tun. Diese Woche stehen die Umzugskartons noch in den Gängen der Schulhäuser. In den Sommerferien werden die Schulzimmer dann eingerichtet. Und im Schulhaus Kreuzacker bleibt es nicht bloss dabei. Das Gebäude wird gleich auch teilweise umgebaut, wie Ruedi Jucker sagt. «Das vom Kanton vorgegebene durchlässige Oberstufenkonzept verlangt auch bauliche Massnahmen.» Unter anderem werden Schulzimmer mit Durchbrüchen miteinander verbunden. Im Schulhaus Burghalde entsteht für die Oberstufenschüler im dritten Schuljahr zudem eine zweite Lernlandschaft, ergänzt Jucker.
Der kleinere Umzug wurde auch gleich genutzt, um das Schulhaus Kreuzacker aufzuräumen und zu entrümpeln. «Wir haben am Donnerstag und Freitag alles in mehreren grossen Mulden entsorgt, was sich in den vergangenen 50 Jahren angesammelt hatte», sagt Jucker. «Das war wirklich wieder einmal nötig.» Der Schulleiter ist sichtlich froh, dass man gleich alles zusammen in kurzer Zeit erledigen konnte. So seien die beiden Schulhäuser im August bereit für die Schüler. Im neuen Schuljahr werden rund 90 Schüler das Schulhaus Burghalde und rund 160 Schüler das Schulhaus Kreuzacker besuchen. Letzteres ist gemäss Ruedi Jucker nun «ziemlich ausgebucht». Platzprobleme aufgrund des Umzuges gebe es jedoch keine.